FORUM EINE WELT

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5. Dezember 2010, Evangelisches Gemeindezentrum Daun

Palästinensische Impressionen

Eine literarisch-musikalische Veranstaltung des Forum Eine Welt

 „Die arabische Lyrik ist viel emotionaler als die deutsche, die doch stark rational, ja, philosophisch geprägt ist“, meinte Omar Abou Hamdan, der junge Schriftsteller aus Souida (Syrien), während er den Tee und die arabischen Süßigkeiten probierte, die das Forum Eine Welt im  Evangelischen Gemeindezentrum Daun den Besuchern des musikalisch-literarischen Nachmittags (Titel: „Musik und Lyrik aus Palästina“) während der Pause anbot.

 Omar Abou Hamdan muss es wissen, denn er hatte gerade mehrere Gedichte des palästinensischen Lyrikers Mahmud Darwisch rezitiert – in arabischer Sprache, untermalt von arabischer Musik, die Naser Halayqa  aus Hebron (Palästina) seiner Oud, einer arabischen Laute, entlockte. Der Zusammenklang arabischer Poesie und Musik zog das Publikum sichtlich in seinen Bann. Auch in der deutschen Übersetzung, vorgetragen von Brigitte Blinn, übten die Zeilen des populärsten arabischen Dichters der Gegenwart eine große Faszination aus.

 Darwisch wurde 1941 in der Nähe von Akko in Palästina geboren. Nach mehreren Inhaftierungen verließ er Israel und ging 1970 ins Exil. Er starb 2008 in Houston / Texas. Von Exil, Heimatlosigkeit und der Auseinandersetzung mit dem „Anderen“ handeln auch die meisten der im Evangelischen Gemeindezentrum vorgetragenen Gedichte wie zum Beispiel „Indentitätskarte“, „Ich bin von dort“, „Wer bin ich ohne Exil?“, „Ich bin Joseph, mein Vater“, „Er ist ruhig, ich auch“. Im Exil wurde Mahmoud Darwish zu einem Dichter von Weltrang, der palästinensische Gegenwart, arabische Traditionen und europäische Moderne miteinander verband. Seine Dichtung ist gleichzeitig Zufluchtsort der Heimatlosen und ein Appell für das gemeinsame Festhalten an der Hoffnung auf ein friedvolles Zusammenleben.

 Bei den Liedern, mit denen der Musiklehrer Naser Halayqa – auf Grund seiner hervorragenden  Stimme und der perfekten Beherrschung  des Oud-Spiels - sein Publikum begeisterte, wobei er meist von Omar Abu Hamdan auf dem Bendir (einer Art Tambourin)  begleitet wurde, handelte es sich überwiegend um traditionelle arabische Musik. Einige der Stücke hatte Naser Halayqa selbst komponiert.

 Wenn auch wegen der schlechten Witterung nur wenige Besucher den Weg in das Evangelische Gemeindezentrum gefunden hatten, war der musikalisch-literarische Nachmittag eine gelungene Veranstaltung, vor allem, da sie mit der arabischen Kultur eine für das einheimische Publikum noch wenig bekannte Welt öffnete.


Arabische Lyrik im Evangelischen Gemeindezentrum

Veranstaltung „Musik und Lyrik aus Palästina“ begeistert Besucher

Bei dem literarisch-musikalischen Nachmittag des Forums "Eine Welt" haben Künstler Musik mit arabischer Poesie verbunden.

Daun. (red) "Die arabische Lyrik ist viel emotionaler als die deutsche, die stark rational, ja, philosophisch geprägt ist", meinte Omar Abou Hamdan, Schriftsteller aus Souida (Syrien), im Evangelischen Gemeindezentrum Daun beim musikalisch-literarischen Nachmittags (Titel: "Musik und Lyrik aus Palästina") des Forums "Eine Welt". Omar Abou Hamdan muss es wissen, denn er hatte Gedichte des palästinensischen Lyrikers Mahmud Darwisch rezitiert - untermalt von arabischer Musik, die Naser Halayqa aus Hebron (Palästina) seiner Oud, einer arabischen Laute, entlockte. Der Zusammenklang arabischer Poesie und Musik zog das Publikum in seinen Bann.

 Trierischer Volksfreund, 9. 12. 2010


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Fotos: Norbert Leinung

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Fotos: Klaus Heller