FORUM EINE WELT
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Iran: Landschaften. Städte. Menschen
Eindrücke von einer Studienreise mit dem Forum Eine Welt
Lichtbildervortrag (18. März 2014)
Iran
– ein Land voller Gegensätze - so lautete das
Resümee einer Iran-Rundreise, die das Forum Eine
Welt im letzten Oktober unternahm. Seine
Eindrücke schilderte Klaus Heller, Initiator und Teilnehmer der Studienreise, in einem
Lichtbildervortrag vor mehr als sechzig Gästen.
„Wie kann man nur ein Land besuchen, in dem die
Menschenrechte mit Füßen getreten werden? Das
ist eine Verhöhnung der Opfer!“ Solche Bedenken
hörten die Teilnehmer oft vor ihrer Reise ins
Land der Mullahs. Das Forum Eine Welt führte
dennoch, mit Faramarz Bahadori als sachkundigem
Begleiter, seine Studienreise durch - nach dem
Motto: Ein Urteil über ein Land kann man sich
erst bilden, wenn man es „erfahren“ hat.
Außerdem sollte die Reise ein kleiner Beitrag
sein, die unverschuldete Isolation der Menschen
im Iran zu überwinden.
Natürlich könne eine
zweiwöchige Rundreise keinen wirklichen Einblick
in die politischen Verhältnisse eines Landes
geben, dessen Massenmedien von der autoritären
Führung zensiert werden und in dem kritische
Journalisten mit Gefängnisstrafen rechnen
müssen. Aber das von den Massenmedien im
Westen vermittelte düstere Bild habe sich doch
als sehr einseitig erwiesen.
Ulrike Kremer,
ebenfalls eine Reiseteilnehmerin, berichtete,
dass die Sorgen der
mitreisenden Frauen wegen der rigiden
Kleidungsvorschriften sich schon gleich nach dem
Betreten iranischen Bodens als übertrieben
erwiesen : Zwar trugen alle Frauen und Mädchen
Kopftücher (meist nur zur Bedeckung des
Hinterkopfes), aber die kurzen Mäntelchen oder
Blusen über hautengen Hosen entsprachen wirklich
nicht den Vorschriften der prüden Ayatollahs.
Eine Ausnahme bildeten die Besucherinnen der
heiligen Stadt Qom, wo das Betreten des
Heiligtums der Fatimeh Masumeh nur mit einem
(geliehenen) Tschador möglich war. Die
Teilnehmer der Reise hatten scheue, vom
allgegenwärtigen Geheimdienst und den Pasdaran
eingeschüchterte Menschen erwartet. Umso
überraschter waren sie über die offene
Herzlichkeit gegenüber den westlichen Gästen und
das selbstbewusste Auftreten der
Gesprächspartner - vielleicht schon eine
Folge des geänderten politischen Klimas seit der
Wahl Hassan Rohanis zum Staatspräsidenten?
Allerdings sei nicht zu übersehen, dass sich
die Lage der Bevölkerung seit der Verhängung des
westlichen Embargos dramatisch verschlechtert
hat: Aufgrund des Rückgangs der Exporte um
60 % ist die Arbeitslosenrate auf 35 % und die
die Inflation auf 45 % gestiegen. Folge:
eine starke Abwanderung von Fachkräften. |
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