FORUM EINE WELT
START TERMINE BERICHTE LINKS KONTAKTE
Was Menschen und Religionen verbindet
Beim Opferfest in der Jünkerather Moschee werden Gemeinsamkeiten deutlich
„Danke, dass wir heute hier als Freunde
Eure Gäste sein können!" Mit diesen Worten hat sich Ralf Wagner-Nowak im Namen
des Forums "Eine Welt" und der Evangelischen Kirchengemeinde Daun für die
Einladung zum Opferfest in der Jünkerather Moschee bedankt.
Jünkerath. Ralf Wagner-Nowak hat beim Opferfest in Jünkerath die
Worte des Vorsitzenden der Moscheegemeinde Salih Sarp aufgegriffen, der in
seiner Begrüßung auf die Bedeutung der engen Beziehungen hingewiesen hatte, die
sich zwischen dem Forum Eine Welt und der Moscheegemeinde entwickelt haben.
Wagner-Nowak dankte bei dieser Gelegenheit den türkischen Mitbürgern auch für
ihren Beitrag zum wirtschaftlichen Aufbau in der Region und die kulturelle
Bereicherung, die ihre Anwesenheit für die deutsche Gesellschaft gebracht habe.
Wichtig sei die gegenseitige Wertschätzung zwischen den Menschen, Gesellschaften
und Staaten.
Nach einer Rezitation aus dem Koran referierte Hatip Kaya, der Imam der Moschee
über den biblischen Hintergrund des Opferfestes. In dem von Frau Genc
übersetzten Vortrag erinnerte der Imam an Gemeinsamkeiten in der religiösen
Tradition von Islam und Christentum: Dies werde unter anderem am Beispiel des
Opferfestes deutlich, das an den Propheten Ibrahim (Abraham) erinnere, der sich
nach der Überlieferung bereit erklärt hatte, seinen Sohn Ismail (Isaak) für
Allah zu opfern.
Soziale
Gerechtigkeit
Das Opferfest (türkisch Kurban Bayrami) ist der wichtigste Feiertag der
islamischen Welt. Es ist Höhepunkt der Wallfahrt nach Mekka. Der Zeitpunkt des
Opferfestes wird nach dem islamischen Mondkalender festgelegt. Da der
Mondkalender zehn Tage kürzer ist als der gregorianische Kalender, wechselt das
Datum des Opferfestes von Jahr zu Jahr. Traditionell wird beim Opferfest das
Fleisch des Opfertieres - ein Schaf oder ein Kalb - in drei Teile aufgeteilt:
Ein Drittel ist für die eigene Familie. Ein weiteres Drittel verteilt man an
Bekannte und Nachbarn, und das letzte Drittel spendet man den Armen. Dadurch -
darauf wies der Imam besonders hin - fordere der Islam zu sozialer Gerechtigkeit
im gesellschaftlichen Leben auf. Hierbei spiele die Religion der Empfänger keine
Rolle. Sollte ein Schlachtopfer nicht möglich sein, werde ein entsprechender
Geldbetrag gespendet. Eine Blechdose an der Wand des Gebetsraums forderte die
Gläubigen zu Spenden auf. Natürlich folgten auch die anwesenden Nicht-Muslime
diesem Aufruf. Außerdem ist es üblich, im Verlauf des dreitägigen Festes Familie
und Verwandten mit kleinen Geschenken zu besuchen.
Mitglieder der Moscheegemeinde freuen sich über das gelungene Fest. Foto: privat
Interreligiöses Gespräch
Nach dieser Einführung in den religiösen Hintergrund und
die gesellschaftliche Bedeutung des Opferfestes trug Mehmet Genc einen Lobgesang
zu Ehren Allahs vor. In dem anschließenden interreligiösen Gespräch ging es vor
allem um die Bedeutung des Opfers in beiden Religionen. Während einige der Gäste
betonten, dass auch im Christentum das Opfer - hier im übertragenen Sinne der
Verzicht auf Besitz zugunsten der Schwachen - eine bedeutende Rolle spiele,
meinte Ralf Wagner-Nowak bedauernd, dass dieser Opfergedanke in der christlichen
Welt doch weitgehend verloren gegangen sei.
Ein gemeinsames Essen, schmackhaft zubereitet von den Frauen der Moscheegemeinde
unter der Leitung von Ayfer Cakil, - hat die gemeinsame Feier abgeschlossen. red
Salih Sarp, Vorsitzender der Moscheegemeinde |
Ralf Wagner-Nowak, Sprecher des Forums Eine Welt |
Besucher des Festes (hinten links: Ayfer Cakil) |
Salih Sarp und der Imam Hatip Kaya |
Frau Genc und Herr Kaya |
Frau Genc |
Besucher des Festes |
Besucher des Festes: vorn rechts: Céline Reineke, Integrationsbeauftragte des Landkreises Vulkaneifel, und Salih Sarp |
Besucher des Festes |
Besucherinn en des Festes |
Mehmet Genc und Imam Kaya |
Besucher des Festes |
Gemeinsames Essen |
Besucher des Festes |
Pfarrer Frank Meckelburg von der evangelischen Kirchengemeinde Daun und Imam Kaya |
Fotos: K. Heller |