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"Du hast unser Leben bereichert"

Die Ausländerbeauftragte des Kreises Vulkaneifel, Usharani Mayer, verlässt die Region – Abschied von Freunden

Usharani ("Usha") Mayer, seit fünf Jahren Ausländerbeauftragte des Kreises Vulkaneifel, gibt das Ehrenamt auf, da sie aus familiären Gründen in die Schweiz zieht. Sie wurde mit einer Feier verabschiedet.

Zu den Wegbegleitern, die den Weggang der Ausländerbeauftragten Usharani Mayer (links) sehr bedauern, gehören Christa Karoli (Zweite von rechts) vom Forum „Eine Welt“ und Michael Fasen (rechts) vom Caritas-Migrationsdienst. TV-Foto: Brigitte Bettscheider
 

Daun-Pützborn. (bb) Christa Karoli kennt Usha Mayer schon aus der Zeit, bevor sie im März 2003 vom Kreistag zur Ausländerbeauftragten bestellt wurde. Sie habe sich von Anfang an beim "Fest der Nationen" engagiert und sich zuweilen, so sagte die Vorsitzende des Forums "Eine Welt" augenzwinkernd, über das ungewohnte Essen, die fremde Kultur und die kalten Winter in Deutschland beklagt. "Doch inzwischen hat sie Wurzeln geschlagen, und ich weiß, dass es ihr schwer fällt zu gehen", erklärte Karoli. Sie sprach von Usha Mayers Offenheit, Gastfreundschaft und Spontaneität, die von Karolis Vorstandskollegin Gisela Meyer noch um "Ushas umwerfenden Charme" ergänzt wurden. "Du hast unser Leben bereichert" und "Wir werden dich vermissen", waren weitere Botschaften.

"Die eine Hälfte ist sehr glücklich, die andere sehr traurig", sagte Usha Mayer mit Blick auf die für den 24. Juni geplante Familienzusammenführung in Bern/Schweiz, wo ihr Mann Josef Mayer beruflich gebunden ist, und auf die Zeit in der Eifel, die vor 15 Jahren in einer Ferienwohnung begann und mit dem Bau eines eigenen Hauses in Pützborn auf Dauer sein sollte. Usha Mayer war 1989 aus Malaysia nach Deutschland gekommen und hatte zunächst als Übersetzerin in Frankfurt/Main gearbeitet. In der Eifel lebte sie seit 1993. Usharani und Josef Mayer haben zwei Töchter, 15 und elf Jahre alt.

Perücke, Suppenkelle und Seil als Erinnerungsstücke

Die Abschiedsfeier wurde vom Forum "Eine Welt", dem 14. Forum der Begegnung, und dem Caritas-Migrationsdienst ausgerichtet. In Gedichten und Liedern kam die Verbundenheit und Freundschaft mit Usha Mayer zum Ausdruck. Freundinnen hatten Gegenstände zusammengetragen, mit denen Erinnerungen an Begegnungen mit ihr lebendig wurden, darunter die grüne Lockenperücke (Karneval der Kulturen), die Suppenkelle (Kochaktionen), das Springseil (Lebendigkeit und Energie).

"Privat freue ich mich riesig für Usha Mayer, denn sie gibt ihrer Familie oberste Priorität", sagte Landrat Heinz Onnertz. "Von Amts wegen finde ich es sehr schade, denn sie hat sich als Ausländerbeauftragte intensiv und mit Augenmaß eingesetzt und wurde in besonderer Weise akzeptiert." Nun hoffe er auf Vorschläge, damit die Stelle bald wieder besetzt werden könne. Wesentliche Aufgabe sei, Ansprechpartner für die im Kreis lebenden Ausländer zu sein und ihnen bei der sozialen und kulturellen Integration zu helfen.
no/kie

Trierischer Volksfreund, 11. 6. 2008


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