FORUM EINE WELT

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Christen und Muslime treffen sich
Gläubige tauschen sich in Jünkerath aus

Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Daun und der Moscheegemeinde Jünkerath haben sich zu einem interreligiösen Gespräch getroffen. Initiator war das Forum Eine Welt.

Jünkerath/Daun. Der Betsaal der Moschee konnte die zahlreichen Besucher kaum fassen: Viele türkische Familien aus der Region wollten die Begegnung mit Christen nicht verpassen und hatten unter der Leitung von Ayfer Cakil Speisen für das Treffen vorbereitet.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Moscheegemeinde Salih Sarp und den Landesvorsitzenden der DITIB Yilmaz Yildiz rezitierte der Imam der Moschee Hatip Kaya liturgische Texte in türkischer Sprache. Salih Sarp berichtete, dass die Moscheegemeinde inzwischen 87 Mitglieder habe, wobei unter "Mitgliedern" die Familien gemeint sind; es handelt sich also um 350 Menschen. Die DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) ist laut ihrem Landesvorsitzenden Yilmaz Yildiz mit fast tausend Gemeinden der größte muslimische Dachverband in Deutschland; sie untersteht der türkischen Regierung.
Hatip Kaya, der von Yildiz gedolmetscht wurde, betonte, das zentrale Anliegen des Islam sei die Brüderlichkeit: Alle Menschen seien - unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder sozialer Stellung - vor Gott gleich. Der Imam hatte viele Fragen der Besucher zu beantworten, nicht nur zu den unterschiedlichen Strömungen im Islam, zur Apostasie und zur Stellung der Frau, sondern auch zum Ablauf des Freitagsgebets und der Bedeutung der islamischen Feiertage. Für die nicht-muslimischen Besucher war es ein besonderes Erlebnis, am Ende der Veranstaltung dem Asr, dem dritten der täglich fünf vorgeschriebenen Gebete, beizuwohnen. red

Ein gemeinsames Friedensgebet ist am Sonntag, 6. April, 19 Uhr, in die evangelische Kirche Daun. Es werden Texte aus dem christlichen und dem muslimischen Glaubensbereich vorgetragen; der Gospelchor der evangelische Kirchengemeinde Daun und der Kinderchor der Moscheegemeinde Jünkerath sorgen für den musikalischen Rahmen. Vor dem Friedensgebet, etwa um 18 Uhr, laden die Organisatoren zu einer informellen Begegnung in der Kirche ein, die dem besseren Kennenlernen dienen soll.

Trierischer Volksfreund, 3. 4. 2014

 

Bilder von der Begegnung
Fotos: Klaus Heller
Salih Sarp, Hatip Kaya und Yilmaz Yildiz bei der Begrüßung