FORUM EINE WELT
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Fastnacht mal ganz anders Karneval der Kulturen für die Ausländer des Kreises Daun im HDJ DAUN. (bb) Zum dritten Mal fand im Haus der Jugend (HDJ) der „Karneval der Kulturen" statt. Die Stimmung war gut und Speisen und Getränke nach Rezepten aus aller Welt zubereitet, doch es kamen weniger Besucher als in den Vorjahren. Usha Mayer, Guido Hannawald und Klaus Heller stecken die Köpfe zusammen und machen im Augenblick keinen ganz zufriedenen Eindruck. Der „Karneval der Kulturen" hat vor einer halben Stunde begonnen, doch an den Tischen und auf der Tanzfläche sieht es noch dünn aus. Zum dritten Mal hatten die Ausländerbeauftragte, der Mitarbeiter des Caritas-Migrationsdienstes und der Vorsitzende des Forums „Eine Welt" zu der Veranstaltung ins HDJ eingeladen. In den beiden Vorjahren war die karnevalistische Veranstaltung für die im Kreis Daun lebenden Ausländer ein Volltreffer gewesen. Doch diesmal sind nur etwa 40 Leute gekommen. Sie bringen kulinarische Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern mit, sie tragen fantasievolle Faschingskostüme, und sie vermitteln Freude an der Begegnung und dem Tanz. Als sich die Stimmung mehr und mehr entfaltet, atmet das Organisationsteam sichtlich auf. Usha Mayer greift zum Mikrofon, begrüßt die Gäste, weist schon auf die nächsten Veranstaltungen hin - das Lotusblütenfest am 14. Mai in Daun und den Ruandatag am 1. Juli in Kelberg - und gibt die Tanzfläche frei. Beliza Lobüscher geht als Erste, und im Nu hat sie ein Dutzend Mittänzer.
Den Karneval erst in
Eigentlich sei sie krank, hatte die
in Üdersdorf
lebende Brasilianerin im Gespräch mit dem
TV
eingeräumt.
„Doch diese Veranstaltung bedeutet
mir so viel", sagt sie und fragt: „Wie
kann es Frieden auf der Welt
geben, wenn wir nicht hier
schon zusammenhalten?" Der 18jährige
Iraner Schayan Kalantari ist mit
seinen Eltern und seiner
Schwester zur Karnevalsfeier gekommen
und
macht
Thekendienst. Guido Hannawald lobt den
jungen Mann: Er habe schon bei
den Vorbereitungen viel geholfen.
„Das ist doch selbstverständlich
und macht Spaß", wehrt Schayan
Kalantari ab. Den Karneval hat
er erst kennen gelernt, als er
vor gut zwei Jahren mit seiner
Familie nach Pützborn kam.
Damals konnte er kein Wort
Deutsch, inzwischen besucht er
die Berufsfachschule
Elektrotechnik in Gerolstein.
„Ich nutze jede Gelegenheit, um Menschen zu treffen, ich habe
schon viele Freunde gefunden",
erzählt er. Auch für Lidija Gensirovskij
ist der„Karneval der Kulturen"
ein Ort der unbeschwerten
Begegnung und des fröhlichen
Miteinanders. Die Familienhelferin betreut mehrere Aussiedlerfamilien und
hat sie alle ins HDJ
mitgebracht. „Ich weiß, was es
bedeutet, in einem fremden Land
zu leben", sagt Elisabeth Pauly. Die
als „Sri Retno Andayani" in
Indonesien geborene Frau ist
seit 16 Jahren mit einem Mann
aus Kradenbach verheiratet und
hat zwei Kinder. Der Kontakt zu
den Ausländern im Kreis Daun sei
für sie ebenso wichtig wie die
Gemeinschaft im Dorf, sagt
Elisabeth Pauly. Längst schon
schweifen die Blicke von Usha
Mayer, Guido
Hannawald und
Klaus Heller
nicht mehr zur Eingangstür,
verraten
ihre Mienen nicht
mehr, dass sie
mehr Besucher
erwartet hatten. Sie
sind auf der
Tanzfläche, an den
Tischen, bei den
Kindern auf der
Bühne und sehen
ganz zufrieden
aus
-
mit
Recht. gel/jöl
|
Weitere Bilder vom Karneval der
Kulturen
(Fotos: K. Heller)