FORUM EINE WELT

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„Adventliches Leben – Leben im Advent“

Daun. Unter diesem Motto bot der Dauner Eifelverein erneut einen besinnlichen Nachmittag der mit zu den Höhepunkten in der Vorweihnachtszeit zählt. Mit besinnlichen Gedanken von Phil Bosman eröffnete Siegfried Horn die festliche Feierstunde, die durch Peter Michaelis am Flügel gekonnt umrahmt wurde mit musikalischen Interpretationen weltlicher und kirchlicher Advents- und Weihnachtsmelodien.

Eine beeindruckende Bildmeditation über Sinn und Ziele des Lebens bot Alois Mayer, auf die auch Dechant Ludwig Gödert Bezug nahm und darauf hinwies, dass die Adventszeit eine Zeit des Freuens ist, zu der auch die Kirchen aufrufen durch den Leitgedanken des dritten Advents: „Gaudete – freuet euch!“ Die Kinder Jonas und Matthias Mayer regten mit ihrer Bildergeschichte, in der sich Tiere Gedanken über die wahre Weihnacht im Vergleich zum nur Genussfest machen, zum Nachdenken an. Pfarrer Weinberg übertrug das geheimnisvolle Geschehen der bethlehmischen Weihnacht in die heutige Zeit. Wie würden Presse, Öffentlichkeit, Jugendämter, Polizei und andere Behörden reagieren, wenn ein junges Mädchen irgendwo draußen in der Natur ein Kind gebären würde, das als Gottessohn bezeichnet würde?

Alois Mayer bedauerte, dass der biblische Bericht über das Weihnachtsgeschehen zwischenzeitlich zwar in 2454 Weltsprachen veröffentlicht wurde, darunter aber leider noch nicht in Dauner Platt. Das holte er, unterstützt von Käthe Simonis und Trudi Mayer, nach, und schon wurde der allen bekannte hochdeutsche Bibeltext in dem wesentlich ausdrucksstärkeren und bildhafteren Dauner Dialekt zu einer noch froher machenden Botschaft.

Zum Schmunzeln regte ebenfalls der Beitrag von Hajo Folkerts an, der in seiner originellen Vortragsart berichtete, wie ein kleiner Junge sich das Jesuskind aus der kirchlichen Krippe entlieh, um mit diesem und seinem neuen Roller voller Dankbarkeit ein paar Runden durchs Dorf zu drehen.
Gedichte und Sagen
Glocken, die das Leben des Menschen von seiner Geburt bis zu seinem Tod begleiten, haben ihre tiefe Bedeutung, nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch als christliches Symbol. Dies trugen Irmgard Petzold in ihrem selbstverfassten Gedicht „Glocken“ und Ulla Simonis mit der Sage vom „Glöcklein von Innisfare“ dem persönlichen erschienenen Nikolaus (Winfried Balzert) in seinem prächtigen Bischofsgewand vor.

Unbestrittener Höhepunkt war der Auftritt von „Forum Eine Welt“. Unter der Organisation und Leitung von Cheryl Onnertz versammelten sich Vertreter von über sieben Nationalitäten auf der Bühne. In heimatlichen Trachten berichteten sie, wie in ihren Ländern das Weihnachtsfest begangen wird.

Da sind  die Unterschiede zur deutschen Weihnacht schon sehr groß. So war es interessant zu erfahren, wie man zum Beispiel in Nigeria bei weit über 30 Grad Wärme feiert, wie erfindungsreich man in Laos ist, wo es keine Tannenbäume gibt, welche „Luzia-Speisen“ in Sizilien verzehrt werden oder wie temperamentvoll es im Baskenland zugeht. Von Konsumrausch wusste keiner was zu erzählen, davon aber alle von innigen Familien- und Sippenfeiern bis hin zu gemeinsamen Dorffesten.

Mit typischen Weihnachtsliedern in ihrer Heimatsprache riefen unsere ausländischen Mitbürger starke Emotionen hervor. Besonders die Aussage der Ausländerbeauftragen Tukta Sureeporn Schwarz ließ die Weihnachtsbotschaft Wirklichkeit werden: „In meinem Land sind die Mehrheit Muslime. Feiern diese ein Fest, besuchen wir Christen sie. Feiern wir Christen Weihnachten, so kommen die Muslime und bringen uns Geschenke. Es hat noch nie Probleme wegen der Religion gegeben.“

Ein übervoller Saal spendete lang anhaltenden Beifall. Und dann beendete das wohl bekannteste Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“, gemeinsam gesungen in vielen Sprachen unserer Einen Welt, diesen lobenswerten Nachmittag „Warten auf Weihnachten“.
 

Eifelzeitung 52. KW 2009


Fotos: Gisela Meyer
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 

Fotos: Peter Zorzi