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Multi-Kulti-Mix, der durch den Magen geht

Fest der Nationen am 4. Mai in Gerolstein: Dritte Auflage soll Vorgängerveranstaltungen in Größe, Angebot und Stimmung überbieten

Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

GEROLSTEIN. Noch größer, schöner und bunter als die Veranstaltungen zuvor soll das dritte Fest der Nationen am Sonntag, 4. Mai, in Gerolstein werden. Und schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass die Organisatoren nicht zu viel versprechen.

"Ich koche sehr gerne", sagt Usharani Mayer. Ein Blick in ihre Büchersammlung zum Thema bestätigt das.                                                                                       Foto: Mario Hübner

"Wir sind sehr, sehr zuversichtlich", sagen Christa Karoli und Klaus Heller vom Arbeitskreis gegen rechte Gewalt, der das Fest im jährlichen Wechsel in Gerolstein und Daun veranstaltet. Erstens gründen sie ihren Optimismus auf die Erfahrungs- und Lernwerte der beiden vorangegangenen Feiern, zweitens auf die halbjährige Vorbereitung, an der sich eine Vielzahl von Helfern - Deutsche und Ausländer - beteiligt haben. Hinzu kommen drittens bereits vielfältige Reaktionen. "Viele haben uns bereits gefragt, wann das Fest ist und was alles geboten wird oder haben uns einfach nur mitgeteilt, dass sie sich schon jetzt riesig freuen", berichtet Christa Karoli.

Und geboten wir eine ganze Menge: An rund drei Dutzend Ständen werden Informationen sowie nationaltypische Speisen und Getränke aus vielen Ländern angeboten.

Daneben kann sich der Besucher sowohl über weltpolitische Probleme (unter anderem Nahostkonflikt, Entwicklungshilfe, Regenwaldvernichtung, Menschenrechtsverletzungen) als auch über das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen in der Region und dessen positiven wie negativen Folgen (Geschichte der Russlanddeutschen, Zuwanderung, Sprachkurse) informieren. Zudem sind zu einer Reihe von Themen (Afghanistan, Frauenbeschneidung in Afrika, Kinderhandel, Altpersische Heilmethoden) Vorträge in Wort und Bild geplant. "Klar hat das Fest auch eine informativ-kritische Note. Aber die überwiegt nicht, denn der Festcharakter soll nicht verloren gehen", fasst Klaus Heller vom Arbeitskreis zusammen und verweist auf das breiten Kulturangebot. Schon bei der Eröffnung um 11 Uhr ist Musik und Tanz angesagt. Bis zum Finale gegen 19.15 Uhr löst ab 12 Uhr eine Gruppe die andere auf der Bühne ab.

Für kosmopolitischen Mix sorgen Square-Dancer, japanische Trommler, englische, jiddische und irische Sänger, Tänzerinnen aus Malaysia, der Eifel, dem Orient, Portugal und Thailand und viele weitere Akteure mehr.

Am Ursprungsort des Festes, das vor drei Jahren in Gerolstein aus der Taufe gehoben wurde, wird es voraussichtlich keine Platzprobleme geben. Denn nicht nur die Stadthalle, sondern das gesamte Rondell samt Passage, Läden und Vorplatz werden für die Darbietungen und Veranstaltungen genutzt.

Großes Programm auch für Kinder und Jugendliche

Vor allem für die Kinder und Jugendlichen wird nach Worten von Heller "außerhalb des großen Trubels Programm unter Beaufsichtigung" geboten: Es reicht von Kinderspielen aus aller Welt über einen Trommel-Workshop, eine Länderrallye und Märchenstunden bis hin zu einem Kunst-Happening. Neben den Künstlern steht ein halbes Dutzend geschulter Erzieherinnen bereit.

Aber nicht zur Begegnung erziehen, sondern "für ein schönes, fröhliches Fest sorgen, bei dem sich die Menschen, die nahe beieinander wohnen, aber sich oftmals nicht kennen, näher kommen - und hoffentlich über das Fest hinaus." Das ist für den Arbeitskreis Ziel der Veranstaltung. In Stichworten: Begegnung, Kommunikation, Spaß. Oder wie Klaus Heller es mit einem Schmunzeln formuliert: "Wir wollen nicht den erhobenen Zeigefinger."

Das Fest der Nationen wird am Sonntag, 4. Mai, im und um das Rondell in Gerolstein veranstaltet. Beginn ist um 11 Uhr, Ausklang ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für die Dekoration am Samstag, 3. Mai, und für die zeitweise Betreuung der Stände am Sonntag, 4. Mai, suchen die Veranstalter noch Helfer. Zudem sucht der Aktionskreis Sponsoren. Informationen erteilen Ingrid Diensberg aus Pelm (Telefon 06591/8202, I.Diensberg@gmx.de), Klaus Heller aus Dreis-Brück (06595/676, kl.heller@t-online.de) und Christa Karoli aus Gerolstein (06591/8821).

Trierischer Volksfreund, 16. 4. 2003

 

RINDFLEISCH-RENDANG

Liebe geht durch den Magen. Auch die Sympathie zu einem neuen Land, zu einer bislang nicht gekannten Kultur, wird oft durch eine exotische Speise geweckt. Daher stellt der Trierische Volksfreund in loser Reihenfolge ausgewählte Gerichte aus fernen Ländern vor, die auch beim Fest der Nationen am 4. Mai in Gerolstein angeboten werden. Zum Auftakt dieser kleinen Serie präsentiert Usharani Mayer aus Daun-Pützborn ein Gericht aus ihrer malaysischen Heimat für sechs Personen.


ZUTATEN:

500 Gramm Rindfleisch

Vier Knoblauchzehen

Eine daumengroße Ingwerknolle

Eine daumengroße Galangaknolle

Vier Stängel Zitronengras

Zehn getrocknete Chilis

Ein Esslöffel (EL) Zucker

Ein halber Teelöffel (TL) Salz

Zwei EL Sambal-Manis-Paste

Eine Dose Kokosmilch

125 Gramm Kokosraspeln

500 Gramm Reis als Beilage


ZUBEREITUNG:

Die Chilis über Nacht in Wasser einweichen. Ingwer, Knoblauch, Galanga und zwei Stängel Zitronengras (nur die weichere untere Hälfte) klein schneiden und pürieren. Das Rindfleisch in kleine Würfel schneiden und mit der Paste marinieren. Parallel den Reis kochen. Anschließend Öl in einer Pfanne erhitzen und das eingelegte Fleisch nur kurz anbraten. Rasch Kokosmilch, Salz und Zucker hinzufügen, mit Deckel verschließen und köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist. Nach einiger Zeit den Deckel abheben, bis eine Gulasch ähnliche Konsistenz erreicht ist. Zuvor die Sambal-Manis-Paste je nach gewünschter Schärfe hinzugeben. Zum Schluss die beiden anderen Zitronengrasstängel (unter Hälften) quetschen und gemeinsam mit den zuvor ohne Öl angebratenen Kokosraspeln hinzufügen. Abschmecken und mit 500 Gramm Reis servieren. Sehr gut passt Bier zu dem Gericht, doch auch Wasser sollte nicht fehlen, da das Rendang laut Usharani Mayer "durstig macht". (mh)

 Trierischer Volksfreund, 16. 4. 2003


Hier Südostasien, dort Nahost

Vorbereitungen stehen - Länder werden nach Regionen zusammengefasst

GEROLSTEIN. (mh) Die Planungen stehen, nur noch die Ungewissheit, wie viele Besucher kommen werden, lässt die Veranstalter des Festes der Nationen am Sonntag, 4. Mai, in Gerolstein nicht in grenzenlose Vorfreude ausbrechen.

Die Erfahrung macht's: Der Arbeitskreis gegen rechte Gewalt ist zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitungen für das dritte Fest, das an seinen Ursprung zurückkehrt: die Stadthalle in Gerolstein. Und weil auch die Rondellpassage und der Vorplatz genutzt werden, dürfte es nicht so ein Gedränge geben wie im Vorjahr in Daun. "Wir sind zuversichtlich", sagen Christa Karoli und Klaus Heller vom Arbeitskreis. Auch, dass die 3000-Gäste-Marke vom Vorjahr erreicht wird. Damit die sich im Rondell gut zurechtfinden, werden die Länderstände nicht kreuz und quer verteilt, sondern regional zusammengefasst: hier Südamerika, dort Europa, hier der Nahe Osten, dort Südostasien.

GEMÜSE-SAMBAR
Auch Vegetarier kommen beim Fest der Nationen auf ihre Kosten. Usharani Mayer stellt ein indisches Rezept für vier Personen vor.

ZUTATEN:

300 Gramm Tur Dhall (im Asia-Shop erhältliche weiße Linsen; alternativ auch 500 Gramm orangefarbene Linsen möglich)

Acht Tassen Wasser

Sechs Knoblauchzehen

Einen Zentimeter Ingwerwurzel

Zwei grüne Chilis

Ein Teelöffel (TL) Kurkumapulver

Drei Auberginen

Vier Tomaten
Acht Esslöffel (EL) Öl

 

Ein TL Kummin

Eine Zwiebel

Eine Dose Kokosmilch

Vier Kartoffeln

Sechs Weißkohlblätter

Drei Karotten

Zwei EL Currypulver

Salz

70 Gramm Tamarindenkonzentrat

Zwei TL Senfkörner

Einen halben TL Aniskörner

Fünf Curryblätter

ZUBEREITUNG:

Tur Dhall waschen und abtropfen lassen, Currypulver in einer Tasse Wasser auflösen, Tamarindenkonzentrat in 250 Milliliter Wasser geben und absieben, Knoblauch und Ingwer hacken, das Gemüse schneiden, die Kartoffeln vierteln. Tur Dhall mit Knoblauch, Ingwer, und Kurkuma in Wasser kochen, bis die Tur Dhall weich sind. Gemüse, Curry, Salz hinzufügen und kochen, bis die Kartoffeln gar sind. Das Tamarindenkonzentrat hinzufügen und umrühren. Anschließend Öl in der Pfanne erhitzen und die Senfkörner, das Kummin, die Aniskörner, die Curryblätter und die geschnittene Zwiebel braten. Die gebratenen Zutaten zum Tur Dhall hinzufügen und umrühren. Abschließend die Kokosmilch beigeben, etwa zwei Minuten kochen lassen und gemeinsam mit Reis servieren. (mh)

Trierischer Volksfreund, 20. 4. 2003