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Sonntag, 4. Mai 2003, Stadthalle Rondell Gerolstein

FEST DER NATIONEN 2003

Überwältigendes Publikumsinteresse am Fest der Nationen in der Stadthalle Rondell am Sonntag in Gerolstein: Dort stellten sich 36 Länder mit Musik, Tanz und Köstlichkeiten vor. Mit 40 Ständen war dieses dritte Treffen das bisher größte und übertraf alle Erwartungen der Organisatoren (ausführlicher Bericht folgt).

git/Foto: Brigitte Redwanz

Trierischer Volksfreund, 5. 5. 2003

 

 

Gute Mischung, großer Erfolg

Dritte Auflage des Festes ein Publikumsrenner

Von unserer Mitarbeiterin
BRIGITTE REDWANZ

GEROLSTEIN. Die dritte Auflage des Fests der Nationen übertraf alle Erwartungen. Die Organisatoren der Veranstaltung, die in und um das Rondell stattfand, schätzen die Besucherzahl auf 3500 bis 4000.

Auch das war gewünscht: Neben Information und Unterhaltung war beim Fest Gelegenheit für ein Gespräch.Foto: Brigitte Redwanz

Das schönste Dankeschön an die rund 300 Akteure und 100 Helfer an 40 Ständen und auf der Bühne war das große Interesse der Bevölkerung. Den großen organisatorischen Aufwand, der insbesondere von Ingrid Diensberg, Brigitte Blinn, Christa Karoli und Klaus Heller getragen wurde, belohnte ein nicht abreißender Besucherstrom. Jede Menge Interessierte drängten sich während des ganzen Tages durch die Veranstaltungsräume. Besonders die Freiluft-Veranstaltungen zogen viele Zuschauer an. Klaus Heller bestätigt: "Sicher ist, dass wir dieses Jahr zahlenmäßig den größten Erfolg hatten. Wir schätzen die Besucherzahl auf 3500 bis 4000."

Auf der Bühne führte Cheryl Onnertz durch das Programm. Sie resümiert: "Ich fand es ganz toll, dass dieses Fest nicht nur den Charakter einer geselligen Veranstaltung hatte. Sie hatte vom Angebot her ein großes Niveau, und die Austauschmöglichkeiten wurden von der Bevölkerung gut angenommen."

Die Besucher freuten sich an den Tanz- und Musikaufführungen der verschiedenen Nationen in farbenprächtigen Landestrachten und Kostümen. Vor dem Auftritt einer 15-köpfigen malaysischen Tanzgruppe lernte das Publikum: Auch die asiatischen Frauen haben Kleiderprobleme. So gestand die Ausländerbeauftragte des Kreises, Usha Mayer, die in einen wertvollen Sari gehüllt war: "Man muss schon wissen, wie man die sechs Meter Stoff wickelt, damit er sich nicht selbstständig macht."

Essen rund um den Globus

Völkerverständigung fand aber nicht nur in Tanz, Musik und Information statt. Köstlichkeiten aus aller Welt machten die Besucher neugierig auf eine Vielfalt von landestypischen Gerichten. Stadtbürgermeister Georg Linnerth formulierte es zur Eröffnung so: "Das beste Rezept zur Völkerverständigung ist ein Kochrezept." Begeistert vom Essen war Helga Filusch aus Lissendorf: "Ich habe mich durch den Globus gegessen."

Für die Philippininen Luce Stäbler und Red Lohrberg aus Mayen haben die Vorbereitungen in der Küche zwei Tage gedauert: "Aus Liebe zu der schönen Veranstaltung war das für uns keine Belastung. Für uns zählt nur die Freude der Menschen, die wir hier sehen." Pech hingegen hatten 15 indische Adoptivkinder. Sie bereiteten einen ganzen Tag etwa 250 Portionen Hähnchencurry vor. Die Schwüle und ein aufziehendes Gewitter am Freitag machte ihre Arbeit zunichte.

"Die Hähnchen wurden schlecht und landeten im Biomüll", erzählt Natalie Dobritzsch, "aber es gab noch genügend Reis und Gemüse."

Ums Essen und Trinken ging es dem Nigerianer Osaro-Ambi Aideyan aus Daun beim Besuch des Festes nicht: "Ich möchte mein Land das nächste Mal vertreten und hole mir hier Anregungen und Ideen." Der türkische Junge Adil Esden (15 Jahre) aus Jünkerath war neugierig auf das Fest und erzählt begeistert: "Ich finde es toll, was hier abgeht, und ich bin froh, dass ich hier in Deutschland keine Probleme habe." Wie der Alltag in vielen Nationen aussieht, wurde in einer Reihe von gut besuchten Ausstellungen und Vorträgen erläutert.

Großes Interesse galt Stefanie Röper, die über die Auswirkungen der Frauenbeschneidung in Afrika informierte. Sie selbst hat dort viele Jahre als Hebamme gearbeitet und das Leid der Frauen erlebt. Auf den Kinderhandel in der Welt machte Unicef aufmerksam, und Karl-Heinz Böffgen als Vertreter von amnesty international informierte über Folter und Misshandlung an Jugendlichen in Russland.

Informationen über Kinderhandel und Folter

Von der Vielfalt der Themen und Aktionen, die das Fest zu einer Begegnung des Miteinander und Füreinander sowie des Lernens machten, war auch Johanna Dehren aus Lissingen beeindruckt: "Hier bei diesem Fest geht es um Menschlichkeit, das ist eine schöne Sache. Mich fasziniert besonders die Ruhe und Gelassenheit, die von unseren ausländischen Mitbürgern ausgeht."

Auch das TV-Pressecenter war Schauplatz eines Programmpunkts des Festes der Nationen: Märchenerzähler Jens Gottschalk entführte kleine und große Gäste in eine Welt vonn Fantasie und heiterkeit.

 Trierischer Volksfreund, 6. 5. 2003

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